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Halde Schwerin in Castrop-Rauxel

Halden gibt es viele im Ruhrgebiet. Aber es muss ja nicht immer die größte, höchste und bekannteste sein. Die Halde Schwerin lockt mit einer großen Sonnenuhr, einer Landmarke mit einem überdimensionalen Ring sowie einigen versteckten Sehenswürdigkeiten, die auf der mittlerweile recht grünen Halde zu entdecken sind.


Infotafel Bergehalde Schwerin Bevor in Castrop-Rauxel, unweit von Dortmund, im Jahre 1875 mit der Förderung von Kohle begonnen wurde, befand sich an dieser Stelle nur Wald- und Ackerfläche. Zusammen mit dem Bergwerks entstand in dessen unmittelbarer Nachbarschaft auch eine Siedlung. Beides, Ort und Zeche, wurde "Schwerin" genannt. Dieser Name bezog sich allerdings nicht auf die heutige Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, sondern auf den preußischen General Kurt Christoph Graf von Schwerin, einem der bedeutendsten Generäle Friedrichs II.

Nach der Stillegung des Bergwerks im Jahre 1967 blieb, wie bei vielen anderen Zechenschließungen ebenfalls, die Abraumhalde übrig. Mit 14,5 Hektar ist sie zwar nicht besonders groß, mit 151 Metern Höhe aber immerhin die höchste Erhebung von ganz Castrop-Rauxel.

Mit der Schließung begann dann auch die Rekultivierung der Halde Schwerin. Diese ist im Jahre 1988 abgeschlossen. Wegweisend für das heutige Aussehen der Halde ist allerdings die Gründung einer Ideenwerkstatt Mitte der 1990er Jahre. Ihr gehörten Künstler, Planer und Bürger an, die sich gemeinsam Gedanken zur Neu- und Umgestaltung der Halde machten. Und die das heutige Aussehen der Halde Schwerin im wesentlichen prägten.

Die Sonnenuhr im Geokreuz

Die markanteste Installation ist die Sonnenuhr auf dem höchsten Punkt der Halde. Sie besteht aus 24 Edelstahlsäulen mit je zehn Meter Höhe, die kreisförmig aufgestellt sind. Dieser Kreis hat einen Durchmesser von 16,5 Meter. Ein 25. Stab ist der sogenannte Polstab, der aus der Mitte des Kreis schräg aufgestellt ist und exakt nach Norden zeigt. Mit dieser Sonnenuhr läßt sich die genaue Uhrzeit bestimmen. Aber natürlich die "echte" Uhrzeit, unabhängig von Sommer- oder Winterzeit.

Die Sonnenuhr auf der Halde Schwerin
-> Die Sonnenuhr auf der Halde Schwerin

Erst auf dem zweiten Blick erschließt sich, daß diese Sonnenuhr Teil etwas größerem ist, nämlich dem sogenannten "Geokreuz". Dessen Achsen kreuzen im Mittelpunkt genau die Sonnenuhr. Vier Treppenanstiege befinden sich exakt in den vier Himmelsrichtungen. Zwei von ihnen bestehen aus Holzstufen (Naturachse), die anderen beiden aus Metallstufen (Industrieachse). Ersonnen und erschaffen wurde das Ganze von Jan Bormann, einem lokalen Künstler, der auch den Spurwerkturm auf der nicht weit entfernten Halde Waltrop ersonnen hat.

Das Plateau, auf dem die Sonnenuhr steht, ist überwiegend frei von Bäumen, so daß sich von hier eine schöne Aussicht auf die Umgebung ergibt. Kleine Infosteine zeigen jeweils, was es in der Ferne zu sehen gibt.

reppenaufstieg aus Holz Treppenaufstig aus Metall
Zwei der insgesamt vier Aufstiege zur Sonnenuhr, deren Stufen mal aus Holz, mal aus Metall sind.

Die Sonnenuhr auf der Halde Schwerin
-> Die Sonnenuhr auf der Halde Schwerin

Hammerkopfturm Zeche Erin
-> Blick auf den Hammerkopfturm der ehemaligen Zeche Erin

Infostein Halde Schwerin
-> Einer der Infosteine

Wer möchte, der kann hier auf der recht grünen und gepflegten Halde auch ein wenig spazierengehen. Die Wege führen rund um das Geokreuz, wer mag, kann jeweils hoch zur Sonnenuhr gehen. Oder aber weitere Kunstwerke und Installationen entdecken, die hier aufgestellt sind. Das Holzkunstwerk "Sinuspergola" zum Beispiel oder den "Wassertempel", der ausschließlich aus Bergbaumaterialien gefertigt ist.

Sinuspergola auf der Halde Schwerin
-> Sinuspergola auf der Halde Schwerin

Wassertempel an der Halde Schwerin
-> Wassertempel an der Halde Schwerin

Die Landmarke Schwerin

Gerade mal 300 Meter Luftlinie von der Halde Schwerin befindet sich die gleichnamige Landmarke. Altlasten und Bodenmaterial der Zeche wurde hier dauerhaft eingekapselt und anschließend zwecks Rekultivierung mit Erdboden bedeckt. Nur etwa einen Hektar mißt dieses Areal, auf dem seit August 2010 der "Schweriner Ring" steht. Dabei handelt es sich um einen Stahlreif aus Kugellagerstahl, der eigentlich als Teil eines Windräder gedacht war. Durch einen Materialfehler war der Ring dafür allerdings unbrauchbar geworden. Auf Initiative von Jan Bormann wurde der Reif mit dem Durchmesser von circa 4,3 Meter und dem Gewicht von 3,3 Tonnen dann hier aufgestellt.

Schild Landmarke Schwerin
-> Hinweisschild zur Landmarke Schwerin

Ring auf der Landmarke Schwerin
-> Ring auf der Landmarke Schwerin

Blick von der Landmarke Schwerin auf die Sonnenuhr
-> Nur rund 300 Meter Luftlinie sind Landmarke und Halde Schwerin voneinander entfernt

Aus der Entfernung entsteht der Eindruck, daß sich dieser Ring jederzeit in Bewegung setzen und den Hang hinabrollen könnte. Aber natürlich ist er fest auf dem höchsten Punkt der Landmarke installiert.

Ring Landmarke Schwerin
-> Ring Landmarke Schwerin


Weitere Infos findest Du hier:
wikipedia.de
halden.ruhr.de




Du interessierst Dich für den Bergbau, stillgelegte Zechen und Haldenlandschaften? Dann hast Du bestimmt auch Spaß an meinen Bericht über die Halde Brockenscheidt im nahegelegenen Waltrop.

Spurwerkturm auf der Halde Brockenscheidt

In Waltrop, nördlich von Dortmund gelegen, eröffnete im Jahr 1905 die Zeche Waltrop. Aufgrund ihrer Lage in der alten Bauernschaft Brockenscheidt wurde sie die "Zeche im Grünen" genannt... weiterlesen

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  1. Detlev, Jahrgang '61
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Vor einigen Jahren habe ich begonnen, mir auf meinen Touren Notizen zu machen, mal mehr und mal weniger ausführlich. Diese "TourNotizen" kannst Du Dir auf den Seiten Deutschland und Europa ansehen.

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"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nicht angeschaut haben."

Nicht nur der berühmte deutsche Forschungsreisende Alexander von Humboldt wusste, dass Reisen den Horizont erweitert :o)



Hier stelle ich einige Zitate über das Reisen vor, die mir besonders gut gefallen.


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